War es um die Jahrhundertwende in den Städten schon schwer genug, dem Fußballsport den Weg zu ebnen, um vieles schwerer war es auf dem Lande. Trotzdem trafen sich am 29. April 1905 neun sportbegeisterte Hartmannsdorfer und gründeten den Fußballclub „Britania”. Als 1. Vorsitzender wurde Sportfreund Paul Sieber gewählt.

HSV Erste – 1934
Von Links: Richard Dell`Antonio, Max Otto, Fritz Härtig, Kurt Schindler, Hermann Ochsendrop, Kurt Werner, Rudolf Tregler, Albert Dähnel, Walter Graupner, Helmut Linke, Walter John, Kurt Scheffler, Max Müller

Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts wechselten die Namen (Fidelitas, Sportlust, ab 1910 Sportvereinigung 05 Hartmannsdorf) und die Vorsitzenden häufig, doch trotz großen Engagements aller stellten sich die sportlichen Erfolge erst in den Jahren 1934 – 1939 ein.
Namhafte Gegner spielten in Hartmannsdorf, und Zuschauerzahlen von 1.500-2.000 Personen waren die Regel neben achtbaren Ergebnissen in den Spielen. Als herausragende Spielerpersönlichkeit soll hier Sportfreund Rudolf Tregler genannt werden, der als Torwart mehrmals in die Sachsenauswahl berufen und anstelle des Nationaltorwartes Willibald Kreß oftmals eingesetzt wurde.
Der Zweite Weltkrieg forderte viele Opfer unter den Aktiven. Der Fußballsport zerfiel. Aber bereits 1946 wurde ein Neuanfang gewagt und 1947 eine neue Sparte Fußball gegründet. Bereits 1948 wurde der Aufstieg in die Bezirksklasse unter dem Namen „Fortschritt” erreicht. Um 1950 kam es zur Bildung der Betriebssportgemeinschaft „Fortschritt”. Dem damaligen Trägerbetrieb „Feinwäsche” folgte später „Goldpfeil” nach.
Von 1967 an wurde Hartmannsdorf wieder zu einer Fußballhochburg. Trainer Werner Heinze formte eine Erfolgsmannschaft, deren guter Ruf in der Spielserie 1970/71 zum Entscheidungsspiel gegen Limbach (1:4) 3000 Zuschauer ins Stadion brachte. 1972 konnte das unter hervorragender Beteiligung der Fußballer neu erbaute Sportlerheim seiner Bestimmung übergeben werden. Ein großer Erfolg war 1978 der Aufstieg in die Bezirks-liga. Trotz intensiver Bemühungen der Trainer Werner Heinze, Gottfried Below, Karl-Heinz Ehlert, Heinz Berger und Frank Leichsenring gestalteten sich die folgenden Jahre wechselvoll zwischen Kreisklasse und Bezirksliga. Hervorgehoben werden sollten auch die Leistungen der Sportfreunde, die als Schiedsrichter Spiele leiteten (Heinz Leichsenring und Frieder Jolich) und die als langjährige Leiter die Sektion Fußball betreuten (Erich Müller und Heinz Leichsenring)

HSV Erste – 1971/1972
Obere Reihe v.l.: Heinze, F. Leichsenring, U. Blendermann, Lehmann, Müller, Dell´Antonio, Ehlert, Irmscher, Reinhold, Berger, Eckart, B. Leichsenring, Richter, Pierschel, Schubert, Ittner
Untere Reihe v.l.: Guglielmi, Richter, D. Klughardt, Scheffler, Steinbach, P. Klughardt

Nach der Wiedervereinigung und der damit einher gehenden Neugründung des Hartmannsdorfer Sportvereins HSV 05 stellten sich wieder achtbare Erfolge ein. So erreichte die 1. Mannschaft 1991 und 1993 den Kreismeistertitel, 1991 wurde außerdem der Kreispokal errungen.
Bis 1993 gehörten die Hartmannsdorfer Fußballer dem Kreisverband Chemnitz/ Land an. Ab der Saison 93/94 gab es eine Veränderung, denn die Fußballer waren der Zeit voraus und starteten bereits ein Jahr vor der Kreisreform in der Kreisliga des Sportbundes Mittweida. Während in der Meisterschaft nicht alle Träume in Erfüllung gingen, gab es mit dem Pokalsieg einen ersten Erfolg im neuen Territorium.
Im Jubiläumsjahr des HSV 05 (90 Jahre Fußball) schaffte die 1. Mannschaft nach 9-jähriger Abstinenz wieder den Sprung in die Bezirksklasse. Auch die zweite Mannschaft wurde Staffelsieger in der II. Kreisklasse.
In der Festwoche wurde der inzwischen leider schon verstorbene Hans Feilmeier für seine lange ehrenamtliche Tätigkeit mit der Ehrennadel des sächsischen Fußballverbandes geehrt.
Fußballerisch musste die 1. Mannschaft 1996 wieder den Weg in die Kreisliga antreten, wo man in den nachfolgenden Serien stets das Niveau mitbestimmte. Ein Höhepunkt war sicher das entscheidende Spiel, um den Wiederaufstieg in der Saison 96/97 gegen Wittgensdorf (1:2), was für die Spielklasse unglaubliche 750 Zuschauer anzog.
Auch im Umfeld passierte 1997 einiges. So bezogen wir Fußballer ein neues, schmuckes Funktionsgebäude. Das alte ehrwürdige Sportlerheim hatte ausgedient und die Räumlichkeiten wurden von Sportfreund Michael Müller zu einer gemütlichen Gaststätte umgebaut. Ein Glück für uns Fußballer, denn wir haben mit Sportfreund Michael Müller nicht nur einen aktiven Mitstreiter in der Vereinsleitung sondern auch einen richtigen „Fußball-Gastwirt” erhalten.
Gleichzeitig hielt in der Saison 97/98 auch die „Gleichberechtigung” auf dem Hartmannsdorfer Fußballplatz Einzug. Seitdem kickt beim HSV eine Damen-Mannschaft, die mit dem Pokalsieg im Jahre 2000 bereits ihr erstes Achtungszeichen setzte.
Bei der ersten Mannschaft wechselten von 1996 bis 2001 ständig Licht und Schatten. 3 Jahre Kreisliga, 3 Jahre Bezirksklasse – ein steter Wechsel zwischen den Ligen. An dieser Stelle seien die beiden Trainer Frank Leichsenring und Steffen Beier genannt, die in diesen bewegten Zeiten für die erste Mannschaft verantwortlich zeichneten und eine erfolgreiche Arbeit leisteten und noch leisten.
Auch im Nachwuchsbereich ist der HSV präsent. Ca. 3-4 Mannschaften sind jedes Jahr für die Hartmannsdorfer Farben aktiv. Die Endspiele der F-Jugend 96/97 gegen den Chemnitzer FC und der Kreispokalsieg der D-Jugend 2002 waren die größten Erfolge.
Über 10 Jahre sind es vor allen Dingen Peter Müller als Vereinsvorsitzender und Wilfried Günzl als Abteilungsleiter Fußball, die die Geschicke des Vereins leiten und wie geschildert auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen können.

HSV Erste – 2002/2003
Obere Reihe v.l.: Richter (Mannschaftsleiter), A. Theuer, Nawroth, Pechmann, Gemeinhardt, Oertel, Großer, Lohmann, Lehmann, Stephan, Beier (Trainer), W. Theuer (Mannschaftsleiter)
Untere Reihe v.l.: Wetzel, Schimmel, Krebs, Riedel, Ketter, Nitzsche, Prügner, Pelger

Mit Beginn des Jahres 2002 ging das Sportgelände an der Limbacher Straße in die Verantwortung des HSV über. Eine große Herausforderung und gleichzeitig eine große Verpflichtung, die Verwaltung, Bewirtschaftung und Instandhaltung als Verein abzusichern.
Im sportlichen Bereich wurde diese Veränderung positiv begleitet, eine der erfolgreichsten Spielzeiten der letzten Jahre. Die „Erste” erreichte das Double Meisterschaft/Pokalsieg bei gleichzeitigem Einzug ins Pokalviertelfinale des Bezirkes.
Somit spielt man ab der Saison 02/03 wieder in der Bezirksklasse, in der ein Sportfreund schon über ein Jahrzehnt heimisch ist: Schiedsrichter Uwe Kaden, der seit der Jugend dem HSV die Treue hält.